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Resilienz in Supervision und Coaching

Am 29.3. 23 hatten wir in unserem Netzwerk über Resilienz und in wieweit wir durch Supervision Resilienz bei unseren Klient*innen stärken können diskutiert. Grundlage dafür war ein Vortrag von Dr. Donya Gilan die am Leibnitz-Institut für Resilienzforschung in Mainz forscht. Andrea Krapf, Mitglied unseres Netzwerkes hatte den Vortrag: Resilienz- Zauberformel für die Seele für uns zusammengefasst.

Ausgehend von den folgenden definierten Resilienzfaktoren:

  • aktives Coping
  • Selbstwirksamkeit
  • Optimismus
  • Soziale Unterstützung
  • Kognitive Flexibilität
  • Spiritualität
  • Erleben positiver Emotionen
  • Hardiness (Engagement, Kontrolle, Herausforderung)
  • Selbstwertgefühl
  • Sinn, Bedeutung im Leben sehen
  • Kohärenzgefühl

Kamen wir zu dem Schluss, dass in der Supervision auf Resilienzfaktoren Einfluss genommen wird. Um nur einige Beispiele zu nennen:

Copingstrategien, also Bewältigungsstrategien, können in Supervision und Coaching auf verschiedenen Ebenen erarbeitet werden. Problemorientiert, indem z. B. Lösungen für bestimmte belastende Arbeitssituationen erarbeitet werden, emotionsbezogen, indem Emotionen erkannt und Strategien zur Regulierung entwickelt werden. Realistischer Optimismus wird beispielsweise hergestellt, indem Realitäten benannt werden und gleichzeitig Möglichkeiten zum selbstwirksamen Handeln erarbeitet werden. Kognitive Flexibilität wird durch Perspektivwechsel und Neubewertung von Situationen, die bedrückend, oder aussichtslos erscheinen, erreicht. Selbstwirksamkeit kann durch den Fokus, was Klient*innen bereits alles erreicht haben und welche Ressourcen ihnen zur Verfügung stehen, gestärkt werden. Supervisand*innen können durch Impulse des/der außenstehenden Supervisor*in neue Bewältigungsstrategien kennenlernen und einüben.  Das auf Antonovsky zurückzuführende Kohärenzgefühl (Trias: Sinnhaftigkeit-Verstehbarkeit-Bewältigbarkeit) wird durch Einbetten in den Kontext ebenfalls durch Supervision oder Coaching gestärkt: herausfordernde Situationen können in einen größeren Zusammenhang eingebettet werden, es entsteht Verständnis für den Sinn und daraus Akzeptanz der Situation als Chance für Entwicklung und Wachstum.

Besonders interessant war der Resilienzfaktor Erleben positiver Emotionen: in einer Problembearbeitung ist es gewinnbringend, ebenso auf bisherige Erfolge und positiv bewertete Situationen der Supervisand*innen zu schauen. Diese ressourcenorientierte Arbeit führt in den Gesprächen wieder zu Leichtigkeit und Freude. Es werden Gefühle, Kompetenzen und Kraftquellen entdeckt, die auch in anderen Situationen der Klient *innen hilfreich sein können.

Insgesamt ein anregender und erfolgreicher Abend, der mich mit Dankbarkeit für diesen wunderbaren Beruf der Supervisorin und Coach erfüllt. Dank auch an die Kollegin, die das Thema eingebracht hat.

Christine Greiff im April 2023