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Etwas mit dem Hintern wieder einreißen!

Diese etwas derbe süddeutsche Metapher erzählt eine Geschichte: Da baut einer oder eine mit viel Mühe etwas auf. Dann bückt er/sie sich, um ein letztes Teil aufzuheben und hinzuzufügen und reißt dabei mit dem Hintern das Werk wieder ein.

Kann diese derbe Metapher in der Supervision oder im Coaching mit Führungskräften gewinnbringend für die Reflexion eingesetzt werden?

Viele werden sagen: nein, nicht wertschätzend genug, überhaupt der Hintern geht gar nicht und das Ungeschickte daran will doch niemand hören!

Ich denke doch!

Die Haltung der Metapher ist nämlich ein dem eigentlichen Werk gegenüber wertschätzendes „Schade!“ Darüber hinaus auch ein: „Das kann passieren!“ und vielleicht ein „Schau mal, was dich unbewusst dazu bringt, das wieder und wieder zu tun?“, vielleicht sogar eine Einladung „Lass uns gemeinsam über diese Ungeschicklichkeit lachen und die fürchterliche Peinlichkeit des Eingestehens überwinden!“ – Lauter produktive Elemente in der Supervision und im Coaching!

Die Metapher erlaubt auch den Blick auf dieses letzte Teilchen, das unbedingt hinzugefügt werden will.

  • Ist es ein Zuviel an Perfektion - When too perfect, lieber Gott böse! (Nam June Paik)?
  • Ist es eine Eitelkeit, eine Signatur, eine persönliche Marke, die für andere zu viel ist, um sich mit dem (Gemeinschafts-)Werk zu identifizieren?
  • Ist es der Ausdruck einer fragwürdigen Haltung, die andere wahrnehmen, man selbst wegen eines blinden Flecks aber nicht sehen kann?

Die Metapher kann eine Reflexion einleiten und so Grundlage für einen Veränderungsprozess legen.

Wenn Supervision oder Coaching das erreicht, ist viel gewonnen.